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Google Play Guthabenkarte

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oder: Gründe, einen Raspberry Pi in einen WLAN-VPN-Router zu verwandeln.

Da sind sie nun also erhältlich und endlich gibt es auch für Leute ohne Kreditkarte, die Möglichkeit im Android-Appstore aka Google Play kostenpflichtige Apps (und andere Inhalte) zu erwerben.

Nachdem ich die lang erwarteten Karten dann auch im Rewe in Weil am Rhein entdeckt habe, wollte ich es wissen und habe eine gekauft.

Erste Erkenntnisse:

  • Es reicht nicht ein „deutsches“ Google Konto zu haben (in Deutschland / über dt. Netz erstellt, deutsche Rechnungsadresse, etc., Gerät aus dt. Handel), sondern man scheint sich auch zum Einlösen der Karte in Deutschland aufhalten zu müssen. Verbindet sich das Gerät z.B. über einen schweizer Internetprovider zu Google Play, erscheint die Meldung „Guthabenkarten sind in Deinem Land nicht verfügbar“.
  • Über VPN eine dt. Internetverbindung zu simulieren schlägt leider auch fehl. Weder direkt auf dem Gerät VPN zu benutzen, noch über einen „VPN-enabled-Hotspot“ eines zweiten Android-Handy zu gehen, führt zum Erfolg. Bei der ersten Variante beendet sich Google Play kommentarlos, bei der zweiten meldet es lapidar „keine Verbindung“. Letzteres ist damit zu erklären, dass es mit Android anscheinend „per default“ nicht möglich ist, eine VPN Verbindung per WLAN Tethering zu teilen. :-(

Da der Ansatz, ein VPN zu benutzen, der vielversprechendste zu sein schien, habe ich als nächsten Schritt versucht, einen „WiFi-to-VPN“ Router zu konfigurieren. Bei den beiden naheliegenden Variante, direkt über die GUI Tools der beiden gerade verfügbaren Desktop Systeme hier, schlug leider fehl. MacOS ist der Meinung, eine freigegebene Internetverbindung lieber an der etablierten VPN Verbindung vorbei direkt über die Ethernetverbindung zu routen. Das Kubuntu System scheiterte an der hardwareseitigen Unterstützung des WLAN Moduls im Dell Latitude E6410 für den AccessPoint Modus – Intel-Chipsätze sind hier nicht so gesegnet.

Also auf zur nächsten Stufe: Den Raspberry Pi in einen Wifi Access-Point und VPN-Router verwandeln. Die grundsätzlichen Schritte sind auf e-linux-org: RPI-Wireless-Hotspot gut erklärt.
Eine Hürde stellte noch mein WiFI-Dongle dar (LogiLink WL0084A mit RealTek RTL8192CU Chipsatz), der nicht direkt durch hostapd (das softwareseitig den Access-Point bereistellt) unterstützt wird. Zum Glück findet sich auch hierfür im Internet Abhilfe (Raspberry Pi Access Point using RTL8192cu), wobei mich die schnelle Lösung, einfach ein Binary aus einer DropBox Freigabe herunterzuladen schon hat stutzen lassen. Es gibt definitiv vertrauenswürdigere Quellen. Wenn man vorhat den RaspberryPi in sein normales Netzwerk zu integrieren ist diese Variante definitiv nicht zu empfehlen.

Während des weiteren Feintuning bin ich dann noch über ein Tutorial gestolpert, dass auch den von mir genutzten WiFi Adapter bzw. Treiber nutzt und ebenfalls einen binär-Downlaod für das gepatchte hostapd verlinkt: http://learn.adafruit.com/downloads/pdf/setting-up-a-raspberry-pi-as-a-wifi-access-point.pdf
Auf Seite 22 wird dort auch erklärt, wie man die neue Version aus den Quellen kompiliert – und man damit die change hat, nachzuvollziehen worin die Änderungen bestehen und Sicherheitsbedenken ausräumen kann.

Nachdem wir nun also einen Access Point zur Verfügung haben, der uns an einem „deutschen Internetanschluss“ ins Internet leitet, sollte doch hoffentlich alles gegessen sein.
Soweit die Theorie :) Denn Google Play zeigt auf dem „Zielgerät“ das gleiche Verhalten wie schon zu Anfang – es beendet sich kommentarlos wieder. Auf einem anderen Gerät werden zwar die Preise in Euro angezeigt (sicheres Zeichen dafür, das Play zumindest nicht mehr meint, wir wären in CH), aber es fehlt der „Einlösen“ Menüpunkt.

Alternativ bleibt noch der Weg über die Website https://play.google.com/store. Also über einen normalen Desktop & Browser und VPN dort eingeloggt und sehen wir den ersehnten „Einlösen“ Button. Wenige Schritte später erscheint die Bestätigung, dass
das Guthaben dem Konto gutgeschrieben wurde. Klar hätte man diesen Weg von Anfang an gehen können, aber dann hätten wir den Spass mit dem Pi ja nicht gehabt und jetzt keinen WiFi-VPN ROuter zur Hand, der Sicher auch an anderer Stelle nützlich sein kann :)

Den Kauf der ersten App vollziehen wir dann ohne VPN – ohne Probleme. Der angezeigte CHF Kurs wird in Euro umgerechnet und wie erwartet mit dem zuvor zugebuchten Guthaben verrechnet :-)

Abschliessende Erkenntnis:

Hat man dann mal Guthaben auf seinem Konto, scheint es wiederrum egal zu sein, wo man sich aufhält – Apps und andere Inhalte kann man dann einfach von diesem Guthaben bezahlen.

Also, viel Spass jetzt auch ohne Kreditkarte im Play Store :)

P.S.: Über andere Probleme mit international genutzen Google Konten und den Guthabenkarten weiss der Blog stadt-bremerhavenzu berichten: Guthabenkarten nur mit dt. Adresse nutzbar.


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